Inventarmanagement auf Amazon: Vermeidung von Lagerengpässen und -überschüssen

Ein effizientes Inventarmanagement ist eine große Herausforderung für Amazon-Seller. Zu wenig Lagerbestand führt zu verpassten Verkaufschancen und kann das Ranking Deiner Listings negativ beeinflussen. Zu viel Lagerbestand bindet Kapital und verursacht unnötige Lagergebühren. Die Kunst liegt darin, das richtige Gleichgewicht zu finden und sowohl Lagerengpässe als auch Lagerüberschüsse zu vermeiden. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du Deine Bestände optimal verwalten kannst, um langfristig erfolgreich auf Amazon zu sein.

Ein gut geführtes Inventarmanagement ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Du jederzeit genügend Produkte auf Lager hast, um die Nachfrage zu bedienen, und gleichzeitig Deine Lagerkosten minimierst. Wenn Du zu wenig auf Lager hast, kann das nicht nur zu verpassten Verkäufen führen, sondern auch das Vertrauen Deiner Kunden beeinträchtigen. Zu viel auf Lager zu haben bedeutet hingegen, dass Kapital unnötig gebunden ist, was Deine Liquidität einschränken und Lagerkapazitäten blockieren kann.

Einige der Vorteile eines optimierten Inventarmanagements:

• Stetiger Umsatzfluss: Immer genügend Produkte verfügbar zu haben, sichert kontinuierliche Verkäufe.
• Kostenkontrolle: Weniger Kapitalbindung und effizientere Lagergebühren.
• Vermeidung von negativen Effekten: Wenn Produkte ausverkauft sind, kann dies das Ranking und die Sichtbarkeit beeinträchtigen.
• Planung für saisonale Schwankungen: Eine durchdachte Lagerplanung hilft, saisonale Engpässe oder überschüssige Bestände zu vermeiden, indem sie den Bedarf rechtzeitig vor erhöhten Verkaufsphasen berücksichtigt.

Lagerengpässe führen nicht nur zu entgangenen Verkaufschancen, sondern können auch langfristig das Vertrauen Deiner Kunden und die Bindung an Deine Marke schädigen. Wenn Produkte häufig nicht verfügbar sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden erneut bei Dir kaufen – was den Aufbau eines stabilen Pools an Wiederholungskäufern erschwert und die Kundenloyalität schwächt.

1. Bedarfsprognose erstellen:Mithilfe von Tools wie Helium 10 oder den Verkaufsberichten im Amazon Seller Central kannst Du Deine Verkaufsdaten der vergangenen Monate analysieren. Mit Helium10 ist auch die Analyse von Konkurrenz-Absatz-Daten möglich. Überprüfe saisonale Schwankungen und identifiziere Peaks in Suchvolumen und Käufen, um den zukünftigen Bedarf besser vorherzusagen.
2. Automatisierte Bestandswarnungen: Nutze die Lagerbestandswertgrenzen in der Lagerbestandsverwaltung von Amazon Seller Central, um Warnungen für niedrige Bestände direkt in Deinem Dashboard zu erhalten. Diese Grenzwerte basieren auf historischen Abverkaufsgeschwindigkeiten und helfen Dir, Engpässe frühzeitig zu erkennen. Durch visuelle Alarme – in Form von gelben und roten Markierungen – siehst Du auf einen Blick, wo zeitnah neuer FBA-Bestand benötigt wird, um rechtzeitig nachzubestellen und Lieferunterbrechungen zu vermeiden.
3. Bestandsrotation: Nutze ein First-In-First-Out-Prinzip (FIFO), um sicherzustellen, dass ältere Bestände zuerst verkauft werden. Dies minimiert das Risiko, dass Produkte im Lager „verstauben“ oder ablaufen, vor allem, wenn Du mit Produkten mit MHD oder saisonalen Produkten handelst.

Lagerüberschüsse binden Kapital und können hohe Kosten verursachen, insbesondere durch die Lagergebühren von Amazon. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Du diese Situation vermeidest:

1. Kauftrends und Verkaufszyklen analysieren: Um überschüssige Bestände zu vermeiden, solltest Du nicht nur die allgemeine Nachfrage analysieren, sondern auch den Lebenszyklus Deiner Produkte verstehen. Saisonale Schwankungen und sich ändernde Trends können dazu führen, dass bestimmte Produkte plötzlich nicht mehr gefragt sind.
2. Bestandsobergrenzen festlegen: Lege für jedes Produkt klare Obergrenzen fest, um zu verhindern, dass Du zu viel Lagerbestand aufbaust. Sobald das Limit erreicht ist, stoppe die Nachbestellungen, um unnötige Lagerkosten zu vermeiden.
3. Gezielte Werbeaktionen nutzen: Falls Du feststellst, dass Du von bestimmten Produkten zu viel auf Lager hast, kannst Du Werbeaktionen oder Blitzangebote starten, um den Verkauf anzukurbeln. Auch Preissenkungen oder Amazon PPC-Kampagnen sind effektive Mittel, um überschüssige Bestände schnell zu verkaufen.

Wenn Du Amazon FBA (Fulfillment by Amazon) nutzt, übernimmt Amazon die Lagerung, den Versand und den Kundenservice für Deine Produkte. Während dies viele Vorteile bietet, solltest Du die Lagergebühren und den Lagerplatz im Auge behalten. Amazon berechnet sowohl monatliche Lagergebühren als auch Langzeitlagergebühren, wenn ein Produkt über 271 Tage im Lager bleibt.

Tipps für optimiertes FBA-Inventarmanagement:

• Lagergebühren im Blick behalten: Überprüfe regelmäßig die Gebühren, die Dir durch Amazon FBA entstehen, und optimiere Deinen Lagerbestand, um unnötige Kosten zu vermeiden.
• Langzeitlagergebühren vermeiden: Verkaufe Produkte, die sich langsam bewegen, schneller durch gezielte Preisnachlässe oder Rabatte.
• Regelmäßige Bestandspflege: Halte Deine Bestände aktuell und vermeide es, zu viele Produkte einzulagern, die nicht verkauft werden.

Ein gut organisiertes Inventarmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg auf Amazon. Indem Du Bedarfsprognosen erstellst, Lagerbestandswarnungen im Seller Central einrichtest und gezielte Werbeaktionen planst, kannst Du sicherstellen, dass Deine Produkte stets verfügbar sind, ohne unnötige Lagerkosten zu verursachen. Durch die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme und die Nutzung der Amazon-API kannst Du zudem viele Prozesse automatisieren und manuelle Fehler reduzieren, was gerade bei einer Multichannel-Strategie enorm wichtig ist.

Solche automatisierten Prozesse ermöglichen eine zeitsparende und präzise Verwaltung der Bestände, sodass Du nicht nur auf Amazon, sondern auch auf anderen Marktplätzen erfolgreich agieren kannst. Mit den richtigen Strategien und integrierten Lösungen kannst Du Dein Inventar effizient managen, die Zufriedenheit Deiner Kunden sichern und gleichzeitig Deine Kosten und Ressourcen optimal nutzen.